Aktuell
13.06.2018
Online-Petition
gegen Fluglärm
Die
Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg und Umgebung
e.V. hat unter dem Titel "Fluglärm runter
Lebensqualität rauf: Nachtflugstopp & mehr aktiver
Fluglärmschutz in Bayern" eine Online-Petition
gegen Fluglärm auf den Weg gebracht, die neben dem Thema
Lärm auch andere flugbedingte Umweltproblematiken zum Inhalt
hat. Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung! Einen Link zum
Unterzeichnen der Petition finden Sie unter dem Beitrag. Der
Text lautet wie folgt:
"Nachtflugregelung:
An bayrischen Flughäfen gelten stark voneinander abweichende
Nachtflugregelungen. Wir fordern einen einheitlichen Schutz
der Nachtruhe von 22 - 6 Uhr wie im Fluglärmbericht 2017
des Umweltbundesamtes zur fälligen Novellierung des Fluglärmschutzgesetzes
empfohlen.
Fluglärmmessung:
Die derzeit offiziell angewandten Messverfahren bilden den Fluglärm
und seine Wirkung nur unzureichend dar. Wir fordern eine Anpassung
der Messverfahren, z.B.:
- für
die Ermittlung von äquivalenten Dauerschallpegeln nicht
nur die Berücksichtigung bis zur t10 (10 dB-down-time)
sondern den gesamten Zeitraum, in dem ein Fluglärmereignis
das sonstige Umgebungsgeräusch um 10dB(A) überschreitet.
- Absenkung
des Maximalpegelkriteriums zur Auslegung der Nachtschutzzonen
von 6 x 57dB(A) auf 1 x 50 dB(A)
- Überprüfung
der derzeit veranschlagten 15dB(A) Abzug durch angekippt geöffnete
Fenster
Aktiver
Lärmschutz: Aktuelle Lärmschutzmaßnahmen
an den Flughäfen sind vorwiegend passiv und decken nur
den Schallschutz innerhalb von Gebäuden ab. Das Bundesumweltministerium
fordert jedoch für die 2017 fällig gewordene Novellierung
des Fluglärmgesetztes deutlich mehr aktiven Lärmschutz,
siehe www.bmu.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/fluglaerm_endfassung.pdf
Auch wir fordern:
- mehr
Anreiz für Fluggesellschaften leisere Flugzeuge einzusetzen
- Überprüfung
der Flugroutenführung auf bestmögliches Meiden besiedelter
Gebiete
- rasche
Umsetzung lärmarmer Startverfahren (z.B. Steilstart) und
Landeverfahren (z.B. Point Merge) wie im aktuellen Koalitionsvertrag
von CDU, CSU und SPD festgehalten
- Förderung
weiterer Forschung zur aktiven Lärmvermeidung
- Erwirkung
von fairen Kompromissen zu gleichen Lasten für Fluggesellschaften
und Flughafenanwohner
- Feste
Lärmobergrenzen und degressive Lärmkontingente zur
Deckelung des Fluglärms, für eine langfristig sichere
Planbarkeit der Wohnsituation und zum Erhalt von Naherholungsräumen
Begründung
Der zivile
Luftverkehr ist eine der bedeutendsten Errungenschaften des
20. Jahrhunderts ohne die unsere moderne Welt undenkbar wäre.
Das beständige Wachstum hat jedoch zunehmend negative Seiten.
Trotz technischem Fortschritt steigen in Summe die Emissionen,
z.B.:
- CO2-Ausstoß:
in großer Höhe beschleunigt den Klimawandel nachweislich
stärker
- Ultrafeinstaub:
wird durch Wirbelschleppen in einem weiten Umkreis verteilt.
- Fluglärm:
erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
kann die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen und stellt
langfristig einen unterschätzten unbewussten Stressfaktor
dar (siehe z.B. NORAH-Studie). Besonders der nächtliche
Fluglärm birgt erhebliche Gesundheitsrisiken.
Ein Ende
des Wachstums ist derzeit nicht abzusehen:
- Durch
massive staatliche Subventionen ist Fliegen so günstig
geworden, dass ein Flug oft günstiger ist als die Fahrt
mit der Bahn, sowohl auf kurzen wie längeren Strecken
- Dumpinglöhne
und prekäre Arbeitsverhältnisse ermöglichen Billigfliegern
zusätzlich die Preise nach unten zu treiben und damit die
Nachfrage nach Flugtickets weiter anzukurbeln
Ohne
ein politisches Umdenken wird sich die Fluglärm- und Umweltproblematik
in Zukunft noch weiter verschärfen. Unterzeichnen sie unsere
Petition und zeigen sie dem Staat Bayern, dass sie mehr Rücksichtnahme
und besseren, zeitgemäßen Fluglärm- und Umweltschutz
fordern. Unser aller Gesundheit zuliebe, für hohe Lebensqualität
auch in Zukunft noch.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung, V.i.S.d.P. Fluglärm-Schutzgemeinschaft
Nürnberg und Umgebung e.V. aus Leinburg"
|